Sarstedt (jm). Bereits zum dritten Mal stand Jörg Hanne vom Lauftreff der TKJ-Leichtathletikabteilung bei der Eroica Germania, einem Fahrradrennen mit historischen Rennrädern im Rheingau, am Start.

Start- und Zielort war wieder das Weingut Baron Knyphausen in Eltville-Erbach, welches auch die idyllische Kulisse für das viertägige Festival mit Live-Musik, Abendveranstaltungen, Fahrradausstellungen und Vintage – Teile - Markt bildete.

Voraussetzung für die Teilnahme an den Eroica - Veranstaltungen, die inzwischen weltweit stattfinden, ist ein Fahrrad, welches vor 1987 gebaut worden ist. „Das sind in der Regel Rennräder mit Stahlrahmen, Schalthebeln am Rahmen, außen liegenden Zügen und Körbchen - Pedalen mit Riemchen zum Festziehen“, klärt Jörg Hanne auf, „es gibt aber auch Teilnehmer, die sich auf deutlich älteren Rädern ohne Schaltung in dieses Abenteuer stürzen“.

Wieder gemeinsam mit seinem Radfreund Alexander Hunziker aus der Schweiz absolvierte der Sarstedter von den drei zur Auswahl stehenden Strecken (42, 80, 122 km) die längste Distanz. Vom Start ging es morgens um 7:00 Uhr im ersten Teil durch die Weinberge entlang des Rheins westwärts bis zum Rheinbogen bei Bingen und Rüdesheim. “Wir hatten einen wunderschönen Blick auf den Rhein und die zahlreichen Schlösser und Klöster in der Morgensonne“, schwärmt der TKJler, „bevor wir dann in die Wälder und auf die weitläufigen Hochplateaus des Naturparks Rhein-Taunus entglitten sind.“

Mit etwa 2.400 Höhenmetern auf Asphalt- und Schotterstraßen stellte die leicht modifizierte Route eine Prüfung, sowohl für den Fahrer als auch für das Material, dar.

Die Anstiege auf unbefestigtem Untergrund stellten mit den damals üblichen kleinen Übersetzungen die größte Herausforderung dar. Aber auch etliche Abfahrten im Wald, die in Mountainbike-Manier zu durchfahren waren, was den historischen Charakter der Veranstaltung unterstreichen sollte, rüttelten die Fahrer auf ihren dünnen Rennradreifen ordentlich durch.

Ohne Reifenpannen und sonstigen Defekten kamen Jörg Hanne und sein Partner am Nachmittag nach etwa 6 Stunden Fahrzeit wohlbehalten wieder in Eltville an. Zeiten und Platzierungen werden traditionell bei Eroica - Veranstaltungen nicht erfasst, lediglich alle Kontrollstempel müssen im Startpass zu finden sein.

Gut gelaunt beim Riesling danach wurden schon Pläne für das kommende Jahr gemacht. Vorab steht aber noch im September die Eroica Limburg am Dreiländereck Deutschland-Niederlande-Belgien auf dem Programm.

Sarstedt (jm). „Stück für Stück kehrt wieder etwas mehr "Normalität" in unserem Leben ein“, freut sich Björn Bartels, Leiter des TKJ - Lauftreffs. Denn das gelte auch für die Ausdauersportler. Nachdem die Testpflicht und die Dokumentationspflicht weggefallen sind, dürfen nun auch die Umkleideräume und Duschen im Jahn-Sportpark, wenn auch mit begrenzter Anzahl an Sportlern, wieder benutzt werden. Und nach dem sportlichen Teil kann auch der „gemütliche“ Teil wieder stattfinden. Nach dem Training und Duschen ist es nun auch wieder möglich, den Trainingstag durch ein kühles Getränk gemeinsam zu beschließen, wobei der Sicherheitsabstand selbstverständlich eingehalten werden muss. Besonders die leistungsorientierten Lauftreffler haben unter den rigorosen Einschränkungen erheblich gelitten: Ein effektives Tempo-Training ist alleine kaum zu leisten, kann eigentlich nur in der Gruppe realisiert werden. Und es herrscht auch „vorsichtiger Optimismus“, dass am letzten Freitag des Monats der traditionelle monatliche „Stammtisch“ des Lauftreffs wieder stattfinden kann – das wäre die erste Zusammenkunft seit Beginn der „3. Corona - Welle“ im November vorigen Jahres.